Die letzte Woche verging wie im Fluge! Montags sind wir morgen früh gleich in Antigua los Richtung Chuacorral, damit wir wenigstens Mittags noch auf der Baustelle Hand mit anpacken konnten.
Wie die Woche zuvor stand eigentlich nur Boden abtragen und verdichten auf dem Plan! Abends kam dann Guadalupe, die älteste Tochter der Familie vorbei und wir haben zusammen Limonenkuchen gebacken.
Bambus-Aufbereitungsanlage
Dienstag stand dann ein kleines Highlight bei uns an – nämlich ging es morgens früh gleich los nach Sololá, um bei Estuardo vorbeizuschauen und uns erklären zu lassen wie der Bambus aufbereitet wird bevor er von ihnen dann weiter zu den Baustellen gebracht wird.
Da Luis nicht anwesend war, übernahm Estuardo die Erklärungen und die kleine Führung. Zuerst werden die Bambusstangen nämlich gereinigt und alle Äste sowie Unebenheiten werden entfernt. Im Anschluss wird der Bambus dann mit Hilfe einer Eisenstange „geöffnet“, da der Bambus eigentlich hohl ist, mit Ausnahme einiger Stellen wo dieser dann ganz verschlossen ist. Diese Öffnungen sind notwendig für den nächsten Schritt, wo der Bambus dann für 3 Tage in ein saures Bad (natürliche Herkunft) eingelegt wird, um die Insekten abzutöten.
Im Anschluss werden die Stangen aus dem Tank gezogen, auslaufen gelassen sowie getrocknet, bevor die dann zur Seite gelegt werden bis diese zur Baustelle gebracht werden.
Im Anschluss an die Erklärungen durften wir dann Walter, dem Sohn von Christobalt eine Hand mit anpacken und den restlichen Morgen sowie Nachmittags mit arbeiten. Zur Mittagspause ging es dann richtig leckeres Hühnchen essen, auch richtig billig (da ich vergessen hatte den Geldbeutel wieder aufzufüllen 😛 ). So war der Dienstag dann eine schöne Abwechslung zum Boden stampfen 🙂
Und auch sehr interessant um einmal diese ganze Herstellung mit erleben zu dürfen. Nach einem kleinen Bierchen bei Estuardo im Haus mit weiteren Gesprächen ging es dann auch gegen 4 Uhr Nachmittags zurück nach Chuacorral. Abends lies ich die Drohne dann bei der Familie starten, um einmal das Haus von oben abfotografieren zu können.

Baskonseilus zum dritten Mal
Gefühlt schon irgendwie wie eine Tradition ging es Mittwochs zum dritten Mal nach Baskonseilus (wie wir dann rausgefunden haben wird das Dorf eigentlich mit V (Vaskonseilus) geschrieben wird).
Durch diesen dritten Besuch haben wir auch mehr oder weniger alles gesehen auf der Baustelle. Da wir diesmal alleine dahingefahren sind, waren wir auch endlich mal halbwegs rechtzeitig, gegen 09:00 Uhr auf der Baustelle und durften den ganzen Tag dann aktiv mithelfen – nämlich die Wände einziehen. Richtig interessant einmal zu sehen wie hier die Wände, bestehend aus Lehm und den gleichen Baumsträucher, Pinas, welche auch bei der Eröffnung der Schule ausgelegt wurden, gebaut werden. Zum Glück hatten wir Donnerstags in Sololá richtige Handschuhe gekauft, da das ganze doch eine klebrige Angelegenheit wurde. 😀

An diesem Tag gab es aber auch ein nicht so schönes Erlebnis, plötzlich war sehr viel Aufregung in der Schule und ein Mädchen wurde weinend aus dem Klassenzimmer gebracht. Uns wurde dann gesagt, dass ihr Vater im Laufe des Morgens gestorben sei. Sobald das Mädchen dann die Schule verlassen hatte ging aber der allgemeine Schulbetrieb, für uns aus Aussenstehende normal weiter.
Die beiden Brüder auf der Baustelle waren aber die drei male super lieb mit uns, und haben und aktiv in die Gespräche mit eingebunden – und hatten vor allem viel Geduld mit uns beim Wändehochziehen, da wir dann doch wesentlich langsamer, trotzdem nicht so sauber bzw gerade arbeiten konnten wie sie. Uns dann Abends nach der Arbeit zu verabschieden war dann doch traurig.. Aber ist nicht der letzte Abschied hier in Guatemala leider.
Die letzten beiden Tagen Baustelle
Donnerstags und Freitags waren wir dann endlich wieder auf „unserer“ Baustelle 😀 zwar nicht so interessant und spannend wie die zwei Tage zuvor, trotzdem war es schön morgens keine halbe Weltreise unternehmen zu müssen und nochmals Zeit bei uns im Dorf verbringen zu können. Weiter stand für Donnerstagabend dann ein gemeinsames Essen mit der Familie an.
Da wir irgendwie nicht so genau wussten wie was wo, sind wir nach dem Arbeiten mal los und haben einfach ein wenig eingekauft. Wir sind dann Abends noch gleich ein wenig die verschiedene Ecken in Chuacorral erforschen gewesen, da uns langsam die Zeit verlief. Auch sind wir dann in San Fransisco noch in eine Messe reingeplatzt, bzw. wurden eingeladen in die Kirche zu kommen und haben die letzten 15 Minuten miterlebt. Der Priester hat uns dann auch am Ende nochmals herzlich willkommen geheißen.
Schlussendlich war es dann Abends alles bisschen Improvisation, es gab Papas Fritas, Reis mit einer leckeren Tomaten-Salsa, viele Tortillas (welche wir alle zusammen um den Herd gemacht hatten). Im großen Ganzen war dieser Abend richtig gemütlich, wir haben viel mit der Familie gequatscht und gelacht und es gab dann zum Schluss auch noch ein Gruppenbild mit fast der ganzen Familie. 🙂

Der letzte Tag auf der Baustelle verflog dann auch wie im Fluge, und die Pausen wurden auch ein wenig in die Länge gezogen, um noch ein wenig mehr reden zu können.
Irgendwann im Laufe des Morgens kam die Mutter dann vorbei uns sagte uns, dass Scott, der verletzte Hund totgebissen worden sei. Dadurch dass die Medikamente wohl anschlugen war der Hund auch wieder wesentlich fitter und lief dementsprechend wieder weiter weg vom Haus (war uns bereits aufgefallen, dass seit der Behandlung wir den Hund alt bei der Schule sahen, die ersten beiden Wochen war er nur beim Haus anzufinden). Er hatte sich wohl weiter weg von der Schule gewagt und ist wohl aufs Grundstück einer anderen Familie gelaufen. Da der Hund noch immer angeschlagen war aber hatte er nicht viel den anderen Hunden entgegenzusetzen und wurde daraufhin totgebissen. Aber das ist nunmal die Natur – und ehrlich gesagt vereinfacht der Tod von Scott die Situation der Familie, da der große Schäferhund, Bobby (welcher Scott die Wunde zugefügt hatte vor 2 Monaten) jetzt wohl nicht mehr angekettet sein wird und ein stärkerer Wachthund darstellt.
Ansonsten stand für Freitag nicht mehr viel auf dem Plan, ausser bereits langsam, aber sicher die Sachen zusammenzusuchen, um Samstag morgens rasch mit dem packen fertig zu werden. Wir filmten noch schnell paar Videos von Anjchen und Jimmy, wie sie Diabolo spielten, um die Videos später an Elias weiterzuschicken. Weiter verabschiedeten wir uns bereits von China, der Hündin, da wir nicht wussten ob die Samstag morgens beim Haus sei oder nicht.
Auf Besuch in Xela
Samstag morgen stand dann, nach 4 Wochen unser ganzes Zeug wieder sicher und clever zu verpacken auf dem Plan. Es ging, ehrlich gesagt, wesentlich besser und schneller voran als gedacht. Auch bekamen wir alles dann doch irgendwie so verpackt, dass unsere Rucksäcke sich noch schließen ließen – sowie vor allem tragen 😀
Nach dem Packen hieß es dann der Familie vielen lieben Dank zu sagen für diese 4 Wochen, wo wir bei ihnen leben durften und uns von ihnen zu verabschieden. Was ein wenig traurig war, war die Tatsache, dass ein großer Teil der Familie nicht zu Hause war, sodass wir nur von der Mutter, der Großmutter sowie zwei der Kinder Abschied nehmen konnten. Vor allem die beiden jüngsten, Jimmy und Anjchel waren nicht zu Hause, sodass wir uns nicht verabschieden konnten.
Von Chuacorral ging es dann mit ganzem Gepäck hoch nach San Fransisco, wo wir zum Glück ein Taxi erwischten, das uns bis nach Los Encuentros brachte! Im Anschluss ging es dann mit Chickenbusen nach Xela, wo wir nochmals 3 Tage verbringen wollen, um unter anderem Karla sowie bei Inepas vorbeizuschauen und Adios zu sagen! 🙂 Bei Karla sind wir auch gleich Mittags gegen 14:00 Uhr mit einem leckeren Mittagessen erwartet worden.
Ansonsten stand für Samstag noch bisschen Souvenir-Shopping auf dem Plan und die letzten Tage genießen!
Dies unter anderem mit einem Besuch (Shopping ist anstrengend:D ) beim Café Luna auf eine heiße Schokolade (sowie ein Bierchen mit Quesedilas)
Sonntags ging es morgens los nach Parque Municipal Cerro El Baúl, einem kleinen Berg wo man eine super Aussicht über die ganze Stadt Xela hatte. Da der Weg am Parque Americano vorbeiführte, erlebten wir gleich noch eine Art Parade von Schulen aus Xela.
Da wurden auch wieder sehr viele Böller angezündet, jede Gruppe machte Musik und war in Trachten gekleidet. Im großen Ganzen ein interessantes Fest. Nachdem wir dann dem Treiben eine halbe Stunde zugeschaut haben, sind wir dann schlussendlich losgelaufen zum Berg und zum Aussichtspunk. Nebenbei wurde da die Kamera auch nochmals ausgiebig genutzt, unter anderem musste wiederum ein Bild, Arm in Arm, wie letztes Jahr in Gambia gemacht werden :
Nach der Wanderung trafen wir uns noch mit Martines Maestra Ingrid auf ein Kaffe (wiederum Café Luna) und erzählten wie es uns die letzten Wochen erging.
Montags buchten wir dann unser Bus nach Guatemala-City für Dienstags, trafen uns in Inepas mit den Leuten, gingen Nachmittags nochmals kurz paar Souvenirs kaufen die wir vergessen hatten am Samstag zu kaufen, und abends stand dann Rucksack so packen, dass nichts zu Bruch gehen konnte, und dassen wir in Guatemala den Rucksack nicht mehr öffnen müssten. Weiter konnte ich endlich mein Geburtstagsgeschenk von Martine einlösen – zwar ging es zu einer Stunde Salsatanzen! 🙂 Hat super viel Spaß gemacht, mit sehr guten Anleitungen von Lehrer. Ansonsten ließen wir den Abend bei Karla ausklingen und haben noch bis nach halb 10 am Küchentisch geredet.
Guatemala-City
Eine Freundin von Karla brachte uns dann am kommenden Tag, Dienstags hoch zur Bushaltestelle, was toll war, da wir uns dort dann in Ruhe von Karls verabschieden konnten. Der Bus war ein „europäischer“ Reisebus, sodass das Gepäck auch sicher vorm Regen unten im Bus verstaut wurde.
In Guatemala-City brachte Erick, ein anderer Freund von Karla uns dann von der Haltestelle zum Hotel, eine Empfehlung von Estuardo.
Estuardo kam dann auch kurz vor halb 4 am Hotel vorbei (er hatte eine Versammlung in der Hauptstadt) um uns die Stadt ein wenig zu zeigen. Hier fühlten wir uns dann auch gleich bisschen wie VIPs, als wir beim Palast nicht eingelassen wurden, da die Öffnungszeiten nur bis 16:00 Uhr sind. Estuardo rief dann schnell einem Freund von der Uni an,
der wohl eine höhere Position im Palast belegt – kurzum wurden wir dann von ihm am Sicherheitspersonal vorbei eingelassen und bekamen einen privaten Guide an unsere Seite.
Nach der Führung und einem Besuch auf dem Markt ging es dann noch hoch auf ein Hochhaus etwas trinken… und somit war dann auch der letzte Abend vorbei und somit auch die Zeit in Guatemala!

Damit wäre dieser Blog jetzt auch erstmal vorbei! Aktuell befinden wir uns noch am Flughafen und warten auf den letzten Flug zurück nach Luxemburg. Die Zeit in Guatemala verflog einfach nur viel zu schnell… soviel gäbe es noch zu sehen, soviel Spanisch noch zu lernen, so nette und interessante Leute, die wir kennen gelernt haben.
Guatemala – wir werden dir nochmals ein Besuch abstatten! 🙂
Gilles & Martine
Tri & Travel
