Über oyakesperanza

Esperanza und Oyak sind zwei deutsche Vereine, die Grundschulen in Guatemala, insbesondere in der Region Sololá, bauen. Am Anfang stellt das Dorf einen Antrag auf eine Schule bei unserem Architekten Luis Alberto Palacios, der sich dann die Situation genauer anschaut und entscheidet, ob eine Schule gebaut werden soll oder nicht. Finanziert wird das dann von den Vereinen. Jeder Verein finanziert pro Jahr eine Schule oder einen Anbau, je nachdem, wie viele Spenden im vergangenen Jahr zusammengekommen sind. Es gibt auch die Möglichkeit, für eine Zeit von mindestens vier Wochen im Projektdorf zu helfen und so direkt am Schulbau beteiligt zu werden.

Die Zeit vergeht

Die zweite Woche auf der Baustelle fing eigentlich so an, wie die vorige Woche aufgehört hat – nämlich mit putzen 😀 Ein Vorteil war aber, dass eine Veranstaltung unten in Sololá war, sodass die Kinder alle dort waren und somit etwas mehr Ruhe auf der Baustelle war. Ansonsten ist jetzt Montag und Dienstag arbeitstechnisch gesehen nicht so viel spannendes passiert (nur witzig, wegen den Festlichkeiten Montags in Sololá war Dienstag keine Schule – die Kinder müssten sich ja ausruhen), ausser dass die Spannung minimal anstieg, um bis Donnerstag die Schule sowie die neue Toiletten betriebsbereit zu haben sowie die ganze Bambuskonstruktion versiegelt zu haben.

Da wir Sonntags in Panajachel beim Heiße Schokolade und Kuchen eine Laufveranstaltung sahen welche gleich an der Terrasse vorbeiliefen, kam Martine auf die Idee dass den Berg von der Schule im Dorf hoch nach San Fransisco zur Tienda eine super Idee wäre! Zum Glück gab’s direkt neben dem Restaurant wo wir gefrühstückt haben ein Kleidershop mit Adidas (gefälscht oder nicht, keine Ahnung) Kleidung.. Auf jeden Fall wurde sich da dann eine Laufhose gekauft; also Martine hat sich eine gekauft, und am Montag ging’s dann nach der Baustelle noch zum Laufen, gleich kombiniert mit Einkäufe tätigen.

Dienstag war dann wieder unser Duschtag für unter der Woche! Ansonsten hieß es dann auch wieder gemütlich bisschen rumspazieren, Martine‘s Hose war auf der Arbeit ein wenig gerissen, zum Glück gab es dann im Nachbardorf San Fransisco eine Näherin, die die Hose innerhalb 30 Minuten nähen konnte. Da ich erst nach dem Einkaufen und Nähen duschen war, es hatte sich alles etwas länger gezogen dann als angedacht, war es bereits verdammt kalt – und wurde diesen Abend sowie Nacht auch nicht mehr wirklich warm 😉

Bambusmaterial

Mittwoch war dann richtig spannend und abwechslungsreich: Für uns stand nämlich kein putzen auf dem Plan! Morgens nach dem Frühstück liefen wir los Richtung Primera Entrada von San Fran, um von dort aus per Anhalter auf einem Pickup nach Los Encuentros zu fahren. Zwischen 10 und halb 11 sollte nämlich Estuardo dort sein, mit Franz und der ganzen Familie, die für 5 Tage zu uns stoßen wollten. Kurz nach halb 11 dann, in Guatemala geht’s nicht so genau mit der Zeit war dann Estuardo auch da, lud Franz, Anne, Fey und Elias ab und uns auf! Wir würden nämlich auf einer anderen Baustelle eine Hand mit abpacken, nämlich endlich mal aktiv mit Bambus arbeiten! 😀 Dieses Projekt ist eine bestehende Schule, auf welche auf nen Teil der Schule ein zweites Stockwerk gebaut wird aus Bambus, da dieses Material wesentlich leichter ist. Im Ganzen entstehen so 3 neue Klassenzimmer.

Dieses Arbeiten hat richtig Spaß gemacht 🙂 Neben dem Anschlagen von Bambusstreben haben wir auch eine Art Plastikgitter verbaut, die die Funktion von Stahlmatten übernimmt. Auf diese werden dann im Anschluss nämlich die Lehmmischung aufgebracht, die die Mauern darstellen werden. So ging der Tag auch richtig schnell um, vor allem da wir mit den beiden Brüder von Jimmy von der anderen Baustelle arbeiten und diese uns Löcher in den Bauch fragten 😀 Auch hier hörten wir dann gegen 16:30 mir der Arbeit auf, bevor einer der Arbeiter uns dann zu 7 in einem kleinen 5er Auto bis zur großen Straße brachte (circa 5km), wo Martine und ich dann mit einem Chickenbus wieder hoch nach Los Encuentros und von da per Anhalter zurück zu unserer Gastfamilie fuhren. Dort wurden wir dann auch bereits von den anderen erwartet, welche bereits am kochen waren.. Auch eine erfreuliche Gegebenheit, einmal Abends nur beim Gemüseschnippen zu helfen und das Kochen anderen zu überlassen 😀 Mit viel Gequatsche und Austausch der letzten Wochen verging der Abend dann auch im Fluge.

Einweihung der Schule des Vorjahres

Am Donnerstag war es dann endlich so weit, und die Schule wurde ganz offiziell mit großen Festlichkeiten eingeweiht. Das Ganze sollte gegen 10 Uhr morgens beginnen, wir waren dann alle so gegen 9:20 anwesend – aber offiziell beginnen die Festlichkeiten mit dem Eintreffen von Luis, dem Architekten! Dieser ließ sich aber mal bisschen mehr Zeit und traf dann irgendwann gegen 11 Uhr mit Estuardo ein 😀 Wie bereits gesagt – ist hier alles ganz normal und keiner hat sich daran gestört! Nur leider spielte das Wetter dann nicht mehr mit und es begann mit regnen! Also alle Stühle etc dann schnell bis unter die Überdachung vor den Klassenzimmern.. Alles etwas mehr gedrückt, aber schlussendlich konnte die Feier beginnen, mit Musik, der guatemaltekischen Nationalhymne, bestehend aus 3 Akten, wobei in dem ersten Akt die Fahne offiziell von 2 Kindern nach vorne getragen wurde, die Kinder selbst führten zwischen den Reden Tänze usw auf, Franz hielt auch eine Rede und dann wurden die neuen Klassenzimmer und die Küche offiziell aufgeschnitten!

Im Anschluss aß dann die gesamte Gemeinschaft zusammen, wobei die Personen die ein höheres Amt besaßen innen in einem der Klassenzimmer mit uns, also Oyak und Esperanza aßen!

Den ganzen Nachmittag über spielten die Kinder noch auf dem Schulgelände und es wurde gut und ausgiebig gefeiert – für Martine und mich stand aber, nachdem das Wetter sich gebessert hatte der zweite Lauf auf dem Programm!

An diesem Abend war es dann auch an uns beiden zu kochen, bevor wir auch hier wieder, mit einem gemütlichen Feierabendbierchen (hatten ja so viel gearbeitet 😛 ) den Abend ausklingen ließen.

Neue Baustelle – Neues Schulgebäude

Am Freitag war es dann soweit, mit der neuen Baustelle wurde endlich begonnen. Auch hier wieder witzig, wegen der Einweihung am Tag zuvor hatten die Kinder auch am Freitag wiederrum keine Schule; also waren die die ganze Woche über nur Mittwochs in der Schule. Aber so konnten wir dann mit weniger Ablenkung arbeiten. Es stand aber eigentlich auch vorwiegend Boden schaufeln und verteilen auf dem Plan. Das neue Gebäude kommt zwar gleich oben neben das bestehende Gebäude, unten soll aber in einem späteren Schritt ein Fußballplatz kommen mit noch paar Sitzplätzen etc. Dafür muss aber das gesamte Gelände mehr oder weniger eben sein, was wohl unsere Aufgabe für die nächsten Tagen sein wird. Da wir beide unsere Pullis die wir hier gekauft haben in einer Wäscherei waschen lassen wollten (da wir befürchteten die Pullis würden viel Farbe abgeben) sind wir in der Mittagspause bereits nach Los Encuentros los und dann runter nach Panajachel (mit einem kleinen Zwischenstopp in Sololá). Hier haben wir dann 4 dicke Pullis sowie 2 Arbeits-Esperanza-Tshirts für Q30 waschen lassen. Da wir jetzt bereits das dritte Mal in Panajachel waren, haben wir uns nicht gestresst und sind erstmal gemütlich zum Hostel, das gleiche wie letzte Woche! Ich Superheld hatte aber fürs nächste Wochenende gebucht 😀 kurzum, wir standen erst vor dem Hostel, keiner da und zugesperrt! Nach klopfen und etwas abwarten kam dann doch einer, der uns aber dann oben sehr verwirrt ankuckte. Zum Glück war aber nichts los, das Zimmer für nächste Woche konnte ich noch stornieren und wir bekamen das gleiche Zimmer wie letzte Woche.

An diesem Abend ging es dann zu einem kleinen Geheimtipp von Franz essen, Chero‘s Bar, eine Pupuseria, wo es nur Pupusas zu essen gibt! Super lecker, und mit 2 Pupuas nach Wahl, jede für Q10 (also 1€16) war man mehr als satt und zufrieden! Vor allem ein Geheimtipp, da es sehr verqualmt drinnen ist, sehr unauffällig, sodass man schnell dran vorbeigelaufen ist!

Samstag in Chichicastenango

Am Samstag morgen hieß es dann für uns mit 3 Chickenbussen von Panajachel über Sololá, Los Encuentros nach Chichicastenango zu fahren. Diese Stadt ist bekannt für den größten Markt in Guatemala, welcher 2 Mal die Woche stattfindet – nämlich Donnerstags und Sonntags! (Ja, findet den Fehler 😀 ). Das waren wir uns aber bereits bewusst, ein Vorteil war, dass so keine Touristen unterwegs waren und wir die Stadt bisschen mehr in Ruhe erkundschaften konnten. Problem war aber auch, dassen wir die einzigen Touristen gefühlt da waren und wir somit von allen Seiten bequatscht wurden.

Da der große Markt geschlossen hatte und auch in den Markthallen ein Großteil der Stände zu waren sind wir nicht viel über den Markt gelaufen (dh wurde billig) und wir haben deswegen 2 kleine Museum besucht, der zweite war ein Maskenmuseum, der mit Erklärungen ganz interessant war.

Mich persönlich hat Chichi jetzt nicht so vom Hocker gehauen, war aber okay für einen halben Tag.

Die Rückfahrt verlief reibungslos, sodass wir in Sololá noch einen kleinen Zwischenstopp einlegten, um an einem Stand (Geheimtipp auch von Franz) essen zu gehen – leider hatte dieser noch geschlossen, aber der links daneben lachte uns dann an und der Nachmittagssnack wurde dann dort gegessen.

Aber hatte Martine dann allen Grund mich auszulachen: Als ich mir nämlich ein Bierchen bestellen wollte, wurde mir nur gesagt, dass, da am Sonntag Wahlen wären, Samstag Abend sowie den ganzen Sonntag über kein Alkohol ausgeschenkt würde. Also kein Abendbierchen für mich an diesem Abend 😀

Sonntag in Sololá

Für Sonntag stand dann ein längerer Besuch in Sololá an. Seit über einer Woche wird nämlich nach und nach eine große Kirmes aufgebaut. Hier gibt es dann auch nicht nur ein Riesenrad, sondern gleich 3 😀 und die gehen dreifach so schnell wie die in Europa, sah von unten aber auf jeden Fall witzig aus. Ansonsten sind wir den ganzen Morgen über die Kirmes gelaufen, haben gut und preiswert da gegessen, bevor wir uns um 14:00 Uhr nochmals mit Franz und Co verabredet haben, zwar bei Luis und Estuardo zu Hause. Die beiden waren zwar nicht zu Hause, sodass uns Franz kurz die Bambuszubereitungsanlage gezeigt und erklärt hat – wir werden aber eh nochmals zurückkommen und uns alles von Luis erklären lassen.

Nach einem kleinen Rundgang nochmals über die Kirmes haben wir uns dann gegen halb 4 verabschiedet und wir haben uns wieder zurück nach Chuacorral aufgemacht. In San Fransisco gings dann nochmal kurz einkaufen, da ließ ich es mir nicht nehmen und testete ob ich in der Tienda mir aber ein Bier kaufen könnte – entweder ist der Verkauf erlaubt, oder die Frau hinter der Theke wusste es nicht/war ihr egal, auf jeden Fall durfte ich mir ein Bierchen kaufen 🙂

Bis zum nächsten Eintrag dann!

Gilles

https://triandtravel.blog

Endlich nach Chuacorral

Sonntag, 28. Juli 2019:

Gegen 08:30 fingen wir ein TuckTuck ab, der uns mit unseren großen Rucksäcken zur Haltestelle brachte, ab der die Chickenbuse hoch nach Sololá fahren würden. Einen genauen Abfahrplan gibt’s da nicht, aber auch Sonntags fahren so alle 5 Minuten dann ein Bus hoch!

Oben in Sololá angekommen haben wir dann auf Estuardo gewartet, der Sohn von Luis, dem Architekten vor Ort. Dieser ging mit uns dann erstmal einkaufen auf den Markt, im Anschluss ging es dann noch den Wasserfilter sowie einen Gasbehälter kaufen für unseren Gasherd. Nach all den erledigten Einkäufen hieß es dann hinten auf dem Pickup und endlich hoch nach Chuacorral und zur Familie.

Bei der Familie angekommen wurden wir auch gleich sehr herzlich von allen begrüßt und von den Kindern halb überfallen wurden. Nach dem Auspacken sowie dem Einrichten unseres Zimmer wurden wir dann von Anchel und Jimmy ein wenig rumgeführt – vor allem wurde uns der Weg durch die Maisfelder zur Schule gezeigt, ab wo wir am Montag arbeiten würden 😀

Für den Rest stand dann auch für Sonntag nicht mehr soviel auf dem Plan, bis auf früh schlafen 🙂

Erste Woche Chuacorral

Die Erfahrungen hier im Dorf sowie mit den Leuten lassen  sich eher global, wie jetzt von Tag zu Tag beschreiben.

Schnell sind Martine und ich in den Rhythmus gekommen, dass morgens wieder um 07:00 Uhr der Wecker klingelt! (Eigentlich ebenso wie in Xela bei Karla um in die Schule zu gehen). Woran man sich nur schwer, besser gesagt gar nicht gewöhnen kann, sind die Temperaturen, vor allem morgens früh. Da sich das Dorf auf 2800 Meter befindet, wird es im Tag je nach Sonneneinstrahlung 20 bis 25 Grad, Abends und Nachts sind es gefühlt nur 5 bis 10 Grad. Da die Häuser hier keinerlei Isolation besitzen, kühlt es in den Räumen dementsprechend auch ab. Im Schlafsack ist es dann doch aushaltbar, nur wenn man dann Abends nochmal auf Toilette muss.. eine Qual 😀 Ebenso, wenn dann morgens der Wecker klingelt und man weiß, jetzt wird’s kalt! Nach der ersten Tasse Tee morgens, einem kleinen Frühstück und den ersten Sonnenstrahlen Richtung Baustelle ist man dann aber endlich aufgetaut!

Auf der Baustelle geht es sprachlich gesehen auch von Tag zu Tag besser – am Montag war alles noch ein wenig „komisch“, auch bedingt dadurch dass Estuardo uns sagte wir sollten so zwischen 08:00 und 09:00 Uhr an der Baustelle erscheinen – dort würden uns dann auch die letzten Infos mitgeteilt werde usw. 8:15 waren wir dann da, einige Arbeiter standen auch bereits rum, haben uns auch vorgestellt, aber so richtig nach Baustelle sah es dann doch nicht aus. Kurz vor 9 Uhr, noch keinerlei Änderung in Sicht, erschienen plötzlich weitere Männer und diese, mit den Arbeitern gingen in ein Klassenzimmer und hielten eine Versammlung ab. Erst kurz nach 10 Uhr, hatte zu diesem Zeitpunkt bereits bei Estuardo nachgefragt ob wir wirklich auf der richtigen Baustelle seien, wurde uns dann erklärt dass sich die aktuelle Baustelle noch um 1 bis 2 Wochen verzögern würde. Aber kommende Woche, Donnerstags soll die Schule des Vorjahres dann offiziell eingeweiht werden mit einer Art Feier (wie die genau aussehen wird ist uns aber aktuell noch unbekannt) und aus diesem Grund stand die erste Woche dann mal das neuerrichtete Gebäude fertig zu streichen auf dem Plan. Weiter musste der Bambus noch mit einem Holzschutz versiegelt werden und die blechernen Wände alle abputzen!

Insofern aktuell nicht die allerspannensten Aufgaben, aber auch Arbeit die erledigt werden muss, mit Ausblick auf die Eröffnung!

Christobalt und Jimmy sind die zwei Arbeiten von Luis, die jeden Tag mit auf der Baustelle sind und uns auch die Arbeiten zuteilen. Christobalt ist sogesehen unser Vorgesetzter und Jimmy, mal eben 18 Jahre alt bemüht sich auch um uns und teilt uns Aufgaben zu. Weiter sind jeden Tag noch andere Arbeiter auf der Baustelle, welche vom Dorf kommen – eine der Bedingungen für den Bau der Schule ist, dass die Dorfgemeinschaft neben dem Platz auch paar Arbeiter zur Verfügung stellt! Eine weitere Bedingung ist die sogenannte Coca-Pause 😀 Kurzum, jeden Morgen zwischen 10 und halb 11 kommt ein Arbeiter aus dem Dorf mit einer großen Tüte an, in der für jeden auf der Baustelle 1 Cola (manchmal auch Pepsi und andere Limonade) sowie 2 Brötchen bereitliegen – und dann wird erstmal 20 Minuten Pause gemacht, Cola getrunken und mit den Arbeitern ein wenig gequatscht (auch wenn aktuell noch die Arbeiter aus dem Dorf uns gegenüber etwas zurückhaltender wirken, wohl wegen der sprachlichen Barriere).

Die Schule hier scheint auch immer nur morgens von 08:00 bis 12:00 Uhr stattzufinden! Insofern ist es morgens mit all den Kindern bisschen anstrengender zu arbeiten als jetzt Mittags.. Und gefühlt haben die Kinder auch immer mehr Pause als Unterricht 😀 die erste Woche hier haben die Kinder auch für eine Vorführung in Sololá einen Tanz geübt.

Mittags gibt’s dann so 1 Stunde Mittagspause, da Martine und ich aktuell alleine bei der Familie wohnen reicht die Zeit aus vollkommen aus um uns schnell zu Hause etwas zu kochen um gestärkt dann gegen 14:00 Uhr nochmals bis halb 5 anzupacken.

Eine kleine Geschichte nebenbei:

Gleich am ersten Tag, nach dem Mittagessen hatten wir unseren Rucksack sowie die kleine Bauchtasche einfach abgestellt, da ja eh Mittags keine Schule ist. Immer wieder kamen aber paar Kinder vorbei, die dann dort gespielt haben – kurzum, irgendwann war der Reizverschluss der Bauchtasche leicht geöffnet… und das iPhone von Martine war weg! Glücklicherweise hatte ich, durch Zufall 2, 3 Wochen vorher die Funktion iPhone-finden eingeschaltet. Jimmy, welcher auch ein iPhone besitzt hat dann gleich Martine sich einloggen lassen und wir sahen dass sich Martine Handy 400m weiter befinden würde. Da ich zum gleichen Zeitpunkt auch bereits versucht hatte anzurufen und die Kinder den Flugmodus ausgeschaltet haben, klingelte es – die Kinder bekamen wohl Angst und haben das Handy einfach im hohen Bogen in die Maisfelder geworfen. Über das andere Handy konnte man Martine Handy aber laut klingeln lassen und Jimmy und Christobalt sind ohne uns hochgelaufen, im Falle, dass die Kinder bei uns weglaufen würden. Auf jeden Fall, nach 10 Minuten kamen die beiden mit einem Grinsen im Gesicht zurück, mit einem klingelnden Handy in der Hand! Und seit diesem Moment ist Martine jetzt auch minimal weniger skeptischer der neuesten Technik gegenüber eingestellt 😀

So, und jetzt auch wieder zurück zu den Eindrücken:

Mit der Familie sind wir auch bereits mehr in Kontakt gekommen, auch mit dem Verständnis klappt es von Tag zu Tag besser. Immer wieder klopft es dann Mittags oder Abends an der Tür und uns werden Tortillas oder auch mal ganze Mahlzeiten vorbeigebracht! 🙂 Auch durften wir bereits mal Abend in der Küche der Familie (wo es wesentlich wärmer ist als bei uns im Zimmer) und wir haben uns an der Fabrikation von Tortillas abgemüht..sieht wesentlich einfacher aus als es ist 😛 vor allem, wenn dann so ein Tortilla halbwegs rund aussah.. Blieb dieser einfach an der Hand kleben und er war wieder zerrissen!

Ansonsten lässt es sich hier im Dorf wirklich leben. Da wir meistens so gegen 16:30 Feierabend machen, sind wir auch immer Abends rechtzeitig zu Hause um die Umgebungen noch ein wenig zu erkundigen, die verschiedenen Tiendas (Mini, lokale Läden) unsicher zu machen und uns bereits mit einigen Höhenmetern an den Anstieg in 2 Wochen zu gewöhnen (dort wollen wir eine Vulkanbesteigung mit Übernachtung machen). Abends steht dann eigentlich nur noch Kochen, quatschen, lesen und Abend ausklingen auf dem Plan. Im Schlafsack eingemummelt wird dann meistens noch kurz übers Handy bisschen Serie gekuckt und dann auch recht früh geschlafen.

Wochenende

Fürs erste Wochenende ging es nochmals runter nach Panajachel – noch einige Sehenswürdigkeiten uns anschauen, zum Abwechslung mal wieder etwas Kleider shoppen und haben uns auch mit Franz und der Familie getroffen, einer der Gründungsmitglieder aus Deutschland, welche auch für paar Tage hoch ins Dorf kommen werden und mitarbeiten (und dann auch bei der Eröffnung anwesend sein werden). Freitags sind wir mit den beiden Arbeitern los, die beide in Sololá wohnen, was ganz gut war, da wir erstmal bis zum Primera Entrada von Chuacorral laufen mussten und dort mit einem Taxi dann nach Los Encuentros (für Q5 auf den Kopf, also circa 60 Cent). Von Los Encuentros ging es dann mit einem Chickenbus runter nach Sololá, von dort weiter nach Panajachel.

Für Samstags sind wir dann mit einer Bootstour zu 3 „kleineren“ Dörfern, früher Maya-Dörfer, heute leider sehr vertouristisch… aber die Aussichtspunkt, die man in der knappen Stunde pro Dorf hatte nur mit Tuktuk erreichen konnte waren doch sehr schön! 🙂 und in einem der Dörfer gab’s dann noch einen neuen warmen Pulli! Und Abends bemerkten wir dann wieder wie schnell das Wetter zwischen den Vulkanen wechseln kann.

Sonntags, nach Frühstücken, über einen kleinen Markt in Sololá wandern und uns mal Tassen besorgen, Heiße Schokolade und Kuchen ging es dann endlich gegen 13 Uhr hoch nach Sololá, wo wir erstmal die restlichen Einkäufe tätigten (frisches Gemüse was es jetzt nicht so hier in den Tiendas gibt) und dann auch wieder hoch nach Los Encuentros! Die Taxis da wollten uns leider übers Ohr hauen und fragten für den Weg von 5 Kilometern Q50 (normaler Preis sind halt Q20).. Also sind wir zu Fuß los und haben dann per Anhalter auf einem Pick-up Platz gefunden und sind wieder zurück ins Dorf!

Weitere Eindrücke werde ich dann im nächsten Eintrag mit euch teilen 🙂

Liebe Grüße, Gilles

https://triandtravel.blog

Aprendo un poco espanol

10. Juli 2019:

Nach knapp 4 Stunden, mit einmal umsteigen in ein eher großes Privatauto sind wir dann auf 2300m in Xela angekommen. Unser Fahrer brachte uns bis vor die Schule Inepas, in welcher wir die nächsten Tage unseren Spanischunterricht haben würden.

Wir wurden gleich sehr liebevoll von María, der Direktorin der Schule empfangen. Im kommenden Gespräch entschieden wir uns dann für Unterrichtsstunden jeweils von morgens 8:00 bis 13:00 Uhr (kleine Pause von circa 20 Minuten so in der Hälfte), gefolgt von noch 2 Stunden am Nachmittag (15:00 bis 17:00 Uhr)! Gleichmal vorneweggegriffen – verdammt anstrengend und bereits nach den ersten 2 Stunden am Donnerstag dachte ich mir nur, wie bis heut Abend 17:00 Uhr wachbleiben und vor allem etwas verstehen. 😀

Aber zurück, neben dem Unterricht hatten wir auch angefragt bei einer Gastfamilie übernachten zu dürfen, nämlich bei der lieben Karla! Ebendiese kam uns dann auch in die Schule abholen und zeigte uns den Weg von der Schule zu der Wohnung 🙂 Da Karla nur Spanisch spricht, stellte sich der erste Kontakt für mich doch etwas schwieriger dar! Aber irgendwie kriegt man sich dann doch immer verständigt und ausgetauscht. Neben der Möglichkeit des Schlafens kriegen wir auch jeden Tag 3-mal gekocht, um 07:30 steht das Frühstück an bevor um 08:00 die Schule dann beginnt (5 Minuten Fußweg). Mittags gibt’s dann gegen 13:30 Mittagessen und abends nochmals gegen 20:00 Uhr.

Neben uns war auch noch Molly bei Karla untergebracht, die von Montag bis Freitag an einem Spanischkurs in einer anderen Schule teilnahm. Da wir für Mittwoch eh noch nicht viel geplant hatten, fragte uns Molly ob wir nicht mit zu den „Hot Springs Fuentes Georgina“ fahren wollen.

Also mal kurzerhand uns dafür entschieden, trotz Müdigkeit und es hat sich auf jeden Fall gelohnt!

Mit einem kleinen Minibus ging es dann weiter hoch in die Berge, wo die Aussicht bereits atemberaubend war. 🙂 Dann oben angekommen erwarteten uns die sogenannten Schwimmbecken. Durch die Vulkane waren die Wasserbecken nämlich so gut erhitzt, dass man ohne Bedenken oben in den Bergen darin baden konnte. Aus den hinteren Felsspalten plätscherte ständig sehr heißes Wasser raus.¨

Ansonsten stand für Mittwoch nicht mehr viel auf dem Plan, da uns das Schwimmen doch nochmals komplett ausgeknockt hatte :p Da wir eh noch den Jetlag spürten und auch der Wecker für die Schule um 07:00 klingelte, schliefen wir eigentlich gleich nach den Abendessen gegen 9 Uhr.

Donnerstag bis Samstag, zurückversetzt ins Jugendalter in die Schule 😀

Nach den ersten 2 Stunden Spanisch mit den ersten paar Vokabelen und das sogenannte Basico dialogo stand die erste Pause an und mein einziger Gedanke war – wie bleibe ich nur noch 5 Stunden Unterricht wach? 😛 Aber irgendwie hat sich das in den letzten 3 Tagen dann doch eingependelt, sodass der Morgen mit einer 20-30 Minutenpause dann doch recht schnell vergeht und ich aufnahmefähig bleibe, und durch das Mittagessen um halb 2 konnte dann doch noch genügend Energie getankt werden für die 2 Stunden Unterricht am Nachmittag.

Ansonsten verliefen die drei Tage Unterricht eher ereignislos, in der 2 Stunden Mittagpause wurde sich mal ausgeruht, mal ging es ein wenig sich die Beine vertreten. Weiter hieß es dann Abends noch Hausaufgaben machen (oh welche Freude), und durch die Erschöpfung ließen wir den Abend meistens bei einer Folge La Casa de Papel und Känguru-Hörbuch ausklingen.

Da wir am Sonntag dann endlich Wochenende hatten, hatten wir mit María ausgemacht, am Samstagabend nach dem Unterricht noch eine Geschichtsstunde über die Mayakultur zu erhalten. War super interessant, aber nach bereits 7 Stunden Spanischunterricht verabschiedete sich mein Kopf nach 40 Minuten in das wohlverdiente Wochenende 😀

An diesem Abend war der Himmel über Xela richtig schön, sodass wir noch hoch auf das Dach (wo auch die Wäsche gemacht wurde) gingen, erstmal paar Fotos schossen um dann im Anschluss einfach auf dem Dach zu sitzen, zuzusehen wie die Stadt langsam in der Abenddämmerung einschlief und die Ruhe genossen!

14. Juli 2019:

Für Sonntag stand dann erstmal ausschlafen auf dem Plan.. Durch den Rhythmus war es dann doch wieder um 7 Uhr morgens mit dem Schlaf vorbei! Was aber insofern gut war, da wir dann gleich hoch aufs Dach waren, um erstmal unsere Wäsche zu waschen da wir dort oben genügend Platz hatten alles sauber aufzuhängen. Vorteil des frühen aufstehen war, dass die Sonne dann auch bereits sich den Weg durch die Wolken bahnte und wir unsere Kleidung halbwegs trocken bekamen. Ansonsten stand morgens erstmal noch Spanischlernen auf dem Programm, bevor wir dann gegen 12:00 Uhr die Wäsche ins Zimmer brachten (das Wetter kann in Guatemala so schnell umschlagen, dass wir das Risiko nicht eingehen wollten dass es Mittags mit regnen anfängt – vorneweggegriffen, Sonntag war der erste Tag ohne Regen seit wir am Dienstag in Guatemala angekommen sind 😀 ). Den restlichen Mittag verbrachten wir mit über die Märkte laufen, auf einer Terrasse mit super schönem Ausblick etwas zu trinken usw. Nach dem Abendessen setzten wir uns dann nochmals an die Hausaufgaben und somit war die erste Woche der Reise auch bereits vorbei. 🙂

Wann der nächste Eintrag erfolgen wird weiß ich jetzt noch nicht genau, wir haben jetzt noch 3 Tage Unterricht bis Mittwoch vor uns – danach wissen wir noch nicht so ganz genau wo es uns hin verschlagen wird! Wohl nach Flores und Tikal, aber das ist gefühlt eine halbe Weltreise mit um die 10 Stunden Busfahrt von der Hauptstadt aus. Ich werde euch auf jeden Fall auf dem Laufenden halten! 🙂

Gilles Bonert

https://triandtravel.blog